Leiter am Kammerfenster

Schwank in 3 Akten von Martin Dornreiter
2005

Um wos geht’s?

Toni und Sepp sind gute Freunde und in die beiden hübschen Wirtstöchter Kathl und Vroni verliebt. Toni ist mit Kathl schon einig. Sepp jedoch vermutet, dass Vroni einen anderen Schatz hat, da jede Nacht eine Leiter an Vronis Kammerfenster steht. Der Postwirt, der nebenbei noch mit dem Schwager Spreitzer eine langjährige Feindschaft pflegt, will seine Tochter nämlich nicht einem mittellosen Burschen überlassen, also ersinnt er eine List, um dem Sepp die Schneid abzukaufen und stellt jede Nacht die Leiter an Vronis Fenster. Wohl oder übel fügt sich Sepp daraufhin seinem Schicksal, das ihm in Form der resoluten Leitnerin begegnet. Die knechtet nicht nur ihren Gatten, sondern sucht auch noch einen „Hochzeiter“ für die unansehnliche Tochter Zenz. Da Sepp weder Geld noch Stellung hat, wird er gezwungen, die reiche, jedoch hässliche Tochter des Leitnerbauern, die Zenz zu heiraten. Anhand seines Schwiegervaters in spe, sieht er was aus ihm wohl einmal werden wird, denn der Stangl ist im Laufe seiner Ehe ein kleiner, unscheinbarer Pantoffelheld geworden…
Aus Wut sägt Sepp schliesslich die Leiter an. Als am nächsten Tag statt eines jungen Burschen der Wirt selbst verletzt ist, erkennt Sepp die List – und zum Schluss gibt’s nicht nur für Vronis Schwester Kathl und deren Spezl Toni ein Happy End.

Da Brauch
In Bayern is seit jeher der Brauch, dass da Bursch zu seim Herzbinkerl zum „Fensterln“ kimmt. Sie wart dann an ihr’m Kammerfenster, während er den beschwerlichen Weg über die Holzleiter wählt. Issa dann endli om okemma, dann griagta vo seim Gspusi a saftigs Busserl zur Belohnung…

Infos zum Stückl
Titel: Leiter am Kammerfenster
Autor: Martin Dornreiter
Akte: 3
Genre: Bayerischer Schwank
Erscheinungsjahr: 1952
Spielminuten: ca. 90 Min.
Damen: 4
Herren: 5
Verlag: Wilhelm Köhler Verlag
Leiter am Kammerfenster

Impressionen

Pressestimmen

Hallberger

Gschriem: 04.05.2005

VfB-Mimen begeistern mit Dreiakter zur 175-Jahr-Feier
Leiter zum Kammerfenster – Leiter zum Erfolg

Es war ein gewisses Wagnis, dass die Theatergruppe des VfB anlässlich der 175-Jahr Feier der Gemeinde eingegangen war. Zum ersten Mal ein Dreiakter und zum ersten Mal vor großem Publikum – statt nur auf der Weihnachtsfeier. Doch wer wagt, gewinnt bekanntlich. Die Aufführungen der „Leiter zum Kammerfenster“ wurden vom Publikum begeistert aufgenommen.

Unter der Regie von Christine Wimmer und Leo Kindshofer sen. haben die neun VfB-Mimen mit dem Martin Dornreither-Schwank wunderbares Bauerntheater präsentiert. Mit allem was dazu gehört: Mit Gstanzln, die Hermann Kopp vor jedem Akt auf der Quetschen intonierte. Mit viel Liebe zu mimischen Details und beeindruckendem darstellerischen Talent. Sei es Karin Troidl, die als Giftspritz’n in Wort, Tonlage und Gesten brillierte. Oder Helmut Wolter, dessen Entwicklung vom Pantoffelhelden zum aufbegehrenden Macho für viele Lacher sorgte. Nicht zu vergessen die heftig-deftigen Dialoge zwischen dem Wirt und seinem Schwager oder der Jugend über die einfältige Zenz.

Das Publikum quittierte es mit reichlich Szenenapplaus. Das Spiel um Liebe, List und Leidenschaft gipfelt in einem turbulenten Aufeinandertreffen von Schmalznudel-Dieben und Leiter-Sägern mit Nudelholz-bewehrten Gestalten im Nachthemd, bei dem es einige blaue Flecken setzt. Und das Happy-End durfte freilich auch nicht fehlen.

hallbergmoos-online.de

Gschriem: 20.05.2005

VfB-Theatergruppe begeistert ihre Zuschauer

Die große Bühne der VfB-Theaterspieler ist normalerweise nur die Weihnachtsfeier, bei der man mit Einaktern und Sketchen in den Kreisen des Sportvereins schon längst Kultstatus genießt. Aber das über mehrere Akte führende, abendfüllende Programm ist eine andere Welt. Da gehört schon Mut dazu, sich hier heran zu wagen.

Der Mut der VfB-Theaterspieler hat sich gelohnt, denn die inszinierten bei ihren ersten beiden Aufführungen eine wunderbare Unterhaltung. Das Stück „Die Leiter am Kammerfenster“ ist eine typische Beziehungskiste, die bis vor Schluß immer verzwickter zu werden scheint. Die überraschende Auflösung gibt es erst ganz am Ende.

Bis dahin bieten die Laiendarsteller des VfB 1a-Unterhaltung. Die Damen und Herren auf der Bühne leben ihre Rollen und spielen diese exzellent. Davon, dass man noch nie in so einem großen Rahmen auftrat, ist wirklich nichts zu sehen. Die Gäste waren begeistert, bekamen reichlich zu lachen und zeigten ihren Spass immer wieder durch spontanen Szenenapplaus. Der Funke ist einfach übergesprungen.

Mei des warn a scheene Stück’l