Da blaue Kruag

Bayerische Komödie in 3 Akten von Peter Landstorfer
2012

Um wos geht’s?

In Kloaberg-Schmuggling soll das alte, kleine Dorfkircherl abgerissen und dafür eine neue, große Kirche für alle umliegenden Gemeinden gebaut werden. Das Ordinariat schickt den Kirchenbauer Rotzenbichler, genannt „Der bayerische Bernini“, um überprüfen zu lassen, ob sich Kloaberg-Schmuggling für den Bau der neuen Kirche letztendlich auch wirklich eignet. Bei den Dorfbewohnern stößt Bernini aber auf eine für ihn völlig unverständliche Ablehnungshaltung. Man versucht ihn mit widersinnigsten und irrwitzigsten Argumenten von einer positiven Bewertung abzubringen. Als aber alles nicht zu fruchten scheint, kommt ausgerechnet der Pater auf die Idee, Bernini eine Komödie vorzuspielen, die ihm das Fürchten lehren und dem Kircherl sein Geheimnis bewahren helfen soll…

Infos zum Stückl
Titel: Da blaue Kruag
Autor: Peter Landstorfer
Akte: 3
Genre: Bayerische Komödie
Erscheinungsjahr: 2010
Spielminuten: ca. 90 Min.
Damen: 4
Herren: 6
Verlag: Wilhelm Köhler Verlag
Da blaue Kruag

Impressionen

Pressestimmen

Hallberger

Gschriem: 28.03.2012

Ein Kircherl und sein Geheimnis

Ganz schön geheimnisvoll, was sich da in Kloaberg-Schmuggling so tut! Ein Architekt will das Kircherl abreißen – und die Dorfgemeinschaft stemmt sich mit Händen und Füßen dagegen. Ausgesprochen amüsant und charmant spielte die Moosbühne vor nicht ganz ausverkauftem Haus zur Premiere des Landstorfer-Dreiakters „Da blaue Kruag“ auf.

Schon seit längerem hatte Regisseurin Christine Wimmer vor, das Volksstück aus der Feder von Peter Landstorfer zu inszenieren. Heuer hat’s geklappt: Im Januar nahm die Laienbühne die Proben auf, seit zwei Wochen erst wird im Gemeindesaal – in einem tollen Bühnenbild mit Kircherl, Gasthof, Friedhof und Gemeindebau von Kloaberg-Schmuggling – geprobt. Fürs ansprechende musikalische Rahmenprogramm sorgten Hermann Kopp an der „Ziach“ und Renate Schmidmeier, Ute Dattinger, Christine Wimmer sowie Markus Streitberger als Sänger.

Zehn Schauspieler, bietet die Moosbühne auf und es fällt schwer angesichts der homogenen Vorstellung des Ensembles den einen oder anderen herauszugreifen. Alle Darsteller gingen in ihren Rollen auf und konnten überzeugen. Sei es die kürzlich verwitwete „Zagelstecherin“ (Gisela Fritschi), in ihrem rustikalen Flirt mit dem Großbauern und überzeugten Junggesellen Grundhammer (Harald Kindshofer). Oder die bigotte Anni (Carina Fritsch), die zu fortgeschrittener Spielzeit ihr zweites, gar nicht so prüdes „Ich“ aufblitzen lässt. Nicht zu vergessen Markus Streitberger, der als Gemeindediener Blasius Berlscheißer einmal mehr sein komödiantisches Talent beweist. Auf Patrick Schosser, seit Jahren eine feste Größe im Ensemble, müssen die Zuschauer heuer verzichten. Doch mit Martin Schuster, hat die Moosbühne einen adäquaten Ersatz gefunden, der wohl dosiert in Spiel und Mimik den bayerischen Don Camillo mimt.

Welches Geheimnis das Kircherl, an dessen Stelle Architekt Bernini (Alex Waldhier) eine neue schmucke Kirche erbauen will, birgt, versucht die verschworene Dorfgemeinschaft mit aller Macht geheim zu halten. Und bedient sich dabei auch des „blauen Kruags“, der scheinbar magische Kräfte hat – und die Gemeindebürger zu manchen „Outings“ und Kapriolen verleitet. Welche sonderbaren Dinge geschehen – und ob’s ein Happy End gibt? Da heißt es: Selber hingehen, anschauen und genießen.

Mei des warn a scheene Stück’l